Der Ackerschachtelhalm – die Urzeit-Pflanze

Der Ackerschachtelhalm –  die Urzeit-Pflanze

Heute Morgen, als ich unseren Hund Nestor, spazieren führte, fand ich eine ganze Reihe Schachtelhalm am Wegesrand. Equisetum arvense L., also Pferdeschwanz heißt diese wundersame Pflanze, die es in der Urzeit als Riesengewächs gab. Ein weiterer bekannter Name dieser Pflanze ist „Zinnkraut“. Jetzt ist sie klein und unscheinbar und wächst in Feuchtwiesen. Sie vermehrt sich sowohl über Sporen, als auch über ihr Rhizom (Wurzel). Es soll ja Menschen geben, die in der Tat versuchen sie auszurotten! Warum jemand sowas machen sollte, ist mir nicht ganz klar, denn diese Pflanze ist eine sehr wertvolle Heilpflanze.

Sie enthält Calenduline, Kalium- und Kalziumsalze, Kieselsäure und Silizium. Die Ernte sollte im Hochsommer erfolgen und man nimmt nur die obersten Spitzen der Pflanze und trocknet diese im Schatten.

Sie ist astringierend (zusammenziehend) und damit Wundheilend. Bei Nasenbluten kann der Dampf dieses Tees inhaliert werden. Sie können auch eine Packung aus zerkleinertem Schachtelhalmkraut direkt auf Wunden oder Hautausschläge aufbringen.

Der Schachtelhalm wirkt antimykotisch (also gegen Pilze), antimikrobiell und antibakteriell.

Ein Tee wirkt bei Nierensteinen schmerzlindernd, harntreibend und Auswurf-fördernd. Manche Quellen empfehlen einen konzentrierten Tee als Haarspülung, um Haarausfall vorzubeugen. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass Schachtelhalmtee nicht für eine Langzeiteinnahme geeignet ist.

Die Kieselsäure kann, bei konsequenter Anwendung, dabei helfen, die Knochendichte bei Osteoporose zu verbessern und als Zahnpulver wirkt sie gegen Karies.

Ferner verbessert er die Hirnleistung, wirkt verjüngend und stärkt das Immunsystem. Was will man mehr?

Anwendung: Pfarrer Sebastian Kneipp hat eine Abkochung aus 15 g Pflanze auf 1 Liter Wasser als Wundwaschung empfohlen. Als Tee nehme man 2-3 Teelöffel Kraut auf eine Tasse Wasser und lässt dies mindestens 10 Minuten ziehen. Gegen Knochenprobleme bitte noch länger ziehen lassen.

Bei längerfristigem Gebrauch könnte eine Nikotintoxizität, Thiaminmangel, Kaliummangel, Nierenreizung oder ein niedriger Blutzuckerspiegel auftreten. Diese Teedroge ist auch nicht für Schwangere oder stillende Mütter geeignet!

Der Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) hat dieselben Eigenschaften, weist aber eine leichte Toxizität auf.

Man kann außer Tee, auch Kapseln oder Tabletten aus dem getrocknetem Kraut einnehmen.

Den Schachtelhalm habe ich stehen lassen, da er am Straßenrand war. Außerdem, war es vermutlich Sumpfschachtelhalm. Zu viele Verunreinigungen machen ihn leider unbrauchbar für meine Zwecke, aber ich halte die Augen offen.

Über eure Erfahrungen mit Zinnkraut = Ackerschachtelhalm in den Kommentaren, würde ich mich freuen, denn davon profitieren alle Leser.